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Grundlagen
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E-Mail-Adresse - Erste Schritte
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E-Mail-Postfach - Einrichtung
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E-Mail-Postfach - Umzug
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E-Mail-Sicherheit
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Technische Features
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E-Mail als Medium
- Funktionen von E-Mail-Zertifikaten
- Wie man ein E-Mail-Zertifikat erhält und installiert
- Verwendung von E-Mail-Zertifikaten
- Arten von E-Mail-Zertifikaten
- PGP und OpenPGP zur Verschlüsselung von E-Mails
- Volksverschlüsselung als Alternative zur E-Mail-Verschlüsselung
- Wichtige Überlegungen zu E-Mail-Zertifikaten
Funktionen von E-Mail-Zertifikaten
Ein E-Mail-Zertifikat ist ein digitales Zertifikat, das dazu verwendet wird, die Identität des Absenders zu überprüfen und den Inhalt der E-Mail zu signieren oder zu verschlüsseln. Es ist ein kryptografisches Schlüsselpaar, das von einer Zertifizierungsstelle ausgestellt wird und aus einem öffentlichen Schlüssel (zur Verifizierung der Signatur) und einem privaten Schlüssel (zur Signierung der E-Mail) besteht. Der öffentliche Schlüssel wird an den Kommunikationspartner weitergegeben, während der private Schlüssel nur dem Inhaber des Zertifikats bekannt ist.
Wie man ein E-Mail-Zertifikat erhält und installiert
Um E-Mail-Zertifikate zu nutzen, musst du ein Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle wie GlobalSign oder DFN erhalten. Es gibt auch kostenfreie Anbieter wie Comodo, die E-Mail-Zertifikate ausstellen. Comodo ist eine sogenannte Certification Authority (CA), die ihre eigenen Zertifikate ausstellen darf und als vertrauenswürdig gilt.
Um ein Zertifikat zu erhalten, musst du einige persönliche Informationen wie Vor- und Nachname, E-Mail-Adresse und Revocation Passwort angeben. Das Revocation Passwort wird benötigt, um das Zertifikat bei der Zertifizierungsstelle als unsicher zu kennzeichnen, falls der private Schlüssel abhanden kommt.
Nachdem du alle erforderlichen Felder ausgefüllt hast, erhalte in der Regel innerhalb weniger Minuten eine E-Mail mit einem Link zu deinem Zertifikat. Dieser Link ist auch die Validierung der angegebenen Daten. Das Zertifikat wird in der Regel in der Zertifikatsverwaltung des Browsers oder Mailprogramms gespeichert.
Um das Zertifikat in deinem E-Mail-Client zu verwenden, musst du es zuerst exportieren und dann in deinem E-Mail-Client importieren. Die genauen Schritte hängen von deinem E-Mail-Client ab. In der Regel musst du das Zertifikat aus der Zertifikatsverwaltung exportieren und als PKCS12-Datei speichern. Dann kannst du es in den Einstellungen deines E-Mail-Clients importieren.
Verwendung von E-Mail-Zertifikaten
Sobald das Zertifikat in deinem E-Mail-Client installiert ist, kannst du es verwenden, um deine E-Mails zu signieren oder zu verschlüsseln. Wenn du eine signierte E-Mail sendest, wird der Empfänger des E-Mail automatisch überprüfen können, ob die E-Mail tatsächlich von dir stammt und ob der Inhalt der E-Mail manipuliert wurde. Wenn du eine verschlüsselte E-Mail sendest, wird der Inhalt der E-Mail nur für den Empfänger lesbar sein, der den zugehörigen privaten Schlüssel besitzt.
Arten von E-Mail-Zertifikaten
Es gibt verschiedene Arten von E-Mail-Zertifikaten, darunter Domainzertifikate und persönliche Zertifikate.
Domainzertifikate werden von einer Zertifizierungsstelle ausgestellt und dienen dazu, die Authentizität der Domain und damit auch der zugehörigen E-Mail-Adressen zu verifizieren. Im Gegensatz zu klassischen S/MIME-Zertifikaten, die direkt für die E-Mail-Adresse ausgestellt werden, wird ein Domainzertifikat für eine Domain ausgestellt und kann für alle darunterliegenden E-Mail-Adressen verwendet werden.
PGP und OpenPGP zur Verschlüsselung von E-Mails
Ein weiterer Ansatz zur Verschlüsselung von E-Mails ist die Verwendung von PGP (Pretty Good Privacy) oder OpenPGP. Hierbei wird ein asymmetrisches Schlüsselpaar verwendet, das aus einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel besteht. Der öffentliche Schlüssel kann frei an andere weitergegeben werden, um verschlüsselte Nachrichten zu empfangen, während der private Schlüssel geheim gehalten werden muss und zum Entschlüsseln von Nachrichten verwendet wird.
Um PGP oder OpenPGP zu verwenden, müssen sowohl Sender als auch Empfänger über einen PGP-Client verfügen, der die notwendigen Funktionen unterstützt. Es gibt zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige PGP-Clients, die in der Regel als Erweiterung für E-Mail-Programme wie Microsoft Outlook, Mozilla Thunderbird oder Apple Mail verfügbar sind.
Volksverschlüsselung als Alternative zur E-Mail-Verschlüsselung
Einige Unternehmen und Organisationen bieten auch sogenannte Volksverschlüsselung an. Dabei handelt es sich um einen verschlüsselten E-Mail-Dienst, der auf dem OpenPGP-Standard basiert und von der gemeinnützigen Organisation DFN-CERT Services bereitgestellt wird. Die Volksverschlüsselung ist kostenlos und kann von Privatpersonen und Unternehmen genutzt werden, um E-Mails verschlüsselt zu versenden und zu empfangen.
Wichtige Überlegungen zu E-Mail-Zertifikaten
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Verwendung von E-Mail-Zertifikaten oder PGP/OpenPGP für die Verschlüsselung von E-Mails keine hundertprozentige Sicherheit gewährleistet. Es gibt immer noch Schwachstellen im System, und es ist möglich, dass Hacker oder andere bösartige Akteure auf die E-Mails zugreifen können. Dennoch erhöhen E-Mail-Zertifikate und PGP/OpenPGP die Sicherheit der E-Mail-Kommunikation erheblich und sind für jeden, der sensible oder vertrauliche Informationen per E-Mail versendet, eine empfehlenswerte Option.
Insgesamt ist es wichtig, dass du dich über die verschiedenen Optionen für die Verschlüsselung und Signierung von E-Mails informierst und die für du am besten geeignete Lösung auswählen. Mit E-Mail-Zertifikaten und PGP/OpenPGP kannst du die Sicherheit deiner E-Mail-Kommunikation erheblich verbessern und verhindern, dass Unbefugte auf deinevertraulichen Informationen zugreifen können.